Die Besucherinnen und Besucher im vollbesetzten Breitisaal in Winkel/ZH erlebten am 28. Oktober 2017 an der
18. Auflage des Anlasses traditionelle amerikanische Volksmusik vom Feinsten.
Die ersten Besucher trafen schon vor der eigentlichen Türöffnung ein. Im Foyer des festlich geschmückten Konzertsaales genehmigten sich die meisten an den Stehtischen ein Cüpli oder ein Glas Wein mit Nüssli und Chips, trafen Freunde und unterhielten sich angeregt.
Die Big STONE Old Time Country Band trat an diesem Abend mit dem wieder in die Band zurückgekehrten René Zentner sowie einem neuen Mitglied, dem Fiddler Joachim Brütsch, auf. Die Gruppe, welche an die Old-Time Musik und der Tradition der alten Stringbands anknüpft, trat wie immer im Outfit der amerikanischen Pionierzeit auf und sorgte beim Publikum für optimale Stimmung. Sie spielten jedoch auch Songs aus der traditionellen Country Szene, wie zum Beispiel ihr Eröffnungsstück Folsom Prison Blues, liessen aber auch traditionelle Old Time Tunes erklingen, welche sich wie in den Zeiten des Sezessionskrieges auf Fiddle und Banjo als Hauptinstrumente abstützten. Zur unterhaltsamen Abwechslung gehört bei Big STONE auch, dass vier der fünf Musiker auch Lead singen. Die neue Besetzung der Band kam beim Publikum sehr gut an. Die Band spielte als Encore «Wait For The Wagon», welches gleichzeitig auch der Titelsong ihrer CD ist.
The Roustabouts, die Band um «Mr. Old-Time» Caspar Noetzli, spielte den zweiten Teil des unterhaltsamen Abends. Caspar Noetzli und Elizabeth Lamberti eröffneten notgedrungen den Auftritt der Band, da ihre Bandkolleginnen und Bandkollege nicht pünktlich zum Auftritt erschienen sind. Dieser Gag ermöglichte es den Beiden, Original Tunes zu spielen, bei denen im 19. Jahrhundert nur Fiddle und Banjo eingesetzt wurden. Danach erschienen natürlich auch die anderen Bandmitglieder. In unseren Breitengraden eine seltene Möglichkeit, den Ursprüngen der Country Musik zu lauschen. Zu der klassischen Besetzung einer Old-Time Stringband gesellt sich bei den Roustabouts ein Kontrabass dazu. Dadurch wird dem Sound ein solider Teppich unterlegt. Die Songs stammen oftmals aus dem ersten Drittel des letzten Jahrhunderts, bevor die Country Musik dann kommerzialisiert wurde und aus der später Bluegrass entstanden ist. In dieser Musik verspürt man noch die Kraft der Musik aus der amerikanischen Siedlerzeit. Für viele der Zuschauer war der Auftritt der Roustabouts der erste Kontakt zu dieser Art von Musik. Mit dem fröhlichen Auftritt gewann die Band die Gunst der Zuschauer. Natürlich wurde auch von den Roustabouts eine Zugabe gefordert.
Ausser Matteo Ringressi, welcher am Zürichsee lebt, kamen die Musiker der Headliner-Band aus Italien angereist. Ruben & Matt and The Truffle Valley Boys traten wie immer im gepflegten Kleidungsstil der 1950er auf und zeigten dem Publikum, wie die ursprüngliche Bluegrass-Musik aus den Anfangszeiten getönt hat. Sie spielten im Retro-Stil neben bekannten Standards auch selbstkomponierte Songs, welche vor allem aus der Feder des Gitarristen Ruben Minuto stammen. Ruben ist Linkshänder und spielt dementsprechend die Gitarre «falsch» herum. Was aber besonders auffällt: die Saiten sind wie auf einer Gitarre für Rechtshänder aufgezogen. Er greift die Akkorde seitenverkehrt! Wie er sagte, findet er das praktisch, weil er – falls ihm eine Saite reissen sollte – einfach die nächste Gitarre nehmen und weiterspielen kann. Matteo Ringressi spielte seine Mandoline im Stile von Buzz Busby und liess sein Können auf diesem Instrument aufblitzen. Germano Ciavone am Banjo, Denny Rocchio an der Dobro-Gitarre und am Bass Roberto Marmieri, er ist für Emanuele Valente eingesprungen, zeigten sich ebenfalls als hervorragende Musiker. Der Charme, die Show und der Humor dieser Italiener faszinierte das begeisterte Publikum. Ihre rasanten Bluegrassstücke und die fein vorgetragenen Balladen waren ein richtiger Ohrenschmaus. Als Überraschungsgast präsentierte die Band für einige Tunes den bekannten aus Nashville stammenden Aaron Till an der Fiddle. Nach verschiedenen Zugaben nach ihrer eineinhalb stündigen Show versammelten sich dann nochmals alle Musiker des Abends zur traditionellen Jamsession. Der American Folk Club Rocking Chair organisierte einmal mehr einen tollen Abend.
Text: Arthur Fleischmann
18. Auflage des Anlasses traditionelle amerikanische Volksmusik vom Feinsten.
Die ersten Besucher trafen schon vor der eigentlichen Türöffnung ein. Im Foyer des festlich geschmückten Konzertsaales genehmigten sich die meisten an den Stehtischen ein Cüpli oder ein Glas Wein mit Nüssli und Chips, trafen Freunde und unterhielten sich angeregt.
Die Big STONE Old Time Country Band trat an diesem Abend mit dem wieder in die Band zurückgekehrten René Zentner sowie einem neuen Mitglied, dem Fiddler Joachim Brütsch, auf. Die Gruppe, welche an die Old-Time Musik und der Tradition der alten Stringbands anknüpft, trat wie immer im Outfit der amerikanischen Pionierzeit auf und sorgte beim Publikum für optimale Stimmung. Sie spielten jedoch auch Songs aus der traditionellen Country Szene, wie zum Beispiel ihr Eröffnungsstück Folsom Prison Blues, liessen aber auch traditionelle Old Time Tunes erklingen, welche sich wie in den Zeiten des Sezessionskrieges auf Fiddle und Banjo als Hauptinstrumente abstützten. Zur unterhaltsamen Abwechslung gehört bei Big STONE auch, dass vier der fünf Musiker auch Lead singen. Die neue Besetzung der Band kam beim Publikum sehr gut an. Die Band spielte als Encore «Wait For The Wagon», welches gleichzeitig auch der Titelsong ihrer CD ist.
The Roustabouts, die Band um «Mr. Old-Time» Caspar Noetzli, spielte den zweiten Teil des unterhaltsamen Abends. Caspar Noetzli und Elizabeth Lamberti eröffneten notgedrungen den Auftritt der Band, da ihre Bandkolleginnen und Bandkollege nicht pünktlich zum Auftritt erschienen sind. Dieser Gag ermöglichte es den Beiden, Original Tunes zu spielen, bei denen im 19. Jahrhundert nur Fiddle und Banjo eingesetzt wurden. Danach erschienen natürlich auch die anderen Bandmitglieder. In unseren Breitengraden eine seltene Möglichkeit, den Ursprüngen der Country Musik zu lauschen. Zu der klassischen Besetzung einer Old-Time Stringband gesellt sich bei den Roustabouts ein Kontrabass dazu. Dadurch wird dem Sound ein solider Teppich unterlegt. Die Songs stammen oftmals aus dem ersten Drittel des letzten Jahrhunderts, bevor die Country Musik dann kommerzialisiert wurde und aus der später Bluegrass entstanden ist. In dieser Musik verspürt man noch die Kraft der Musik aus der amerikanischen Siedlerzeit. Für viele der Zuschauer war der Auftritt der Roustabouts der erste Kontakt zu dieser Art von Musik. Mit dem fröhlichen Auftritt gewann die Band die Gunst der Zuschauer. Natürlich wurde auch von den Roustabouts eine Zugabe gefordert.
Ausser Matteo Ringressi, welcher am Zürichsee lebt, kamen die Musiker der Headliner-Band aus Italien angereist. Ruben & Matt and The Truffle Valley Boys traten wie immer im gepflegten Kleidungsstil der 1950er auf und zeigten dem Publikum, wie die ursprüngliche Bluegrass-Musik aus den Anfangszeiten getönt hat. Sie spielten im Retro-Stil neben bekannten Standards auch selbstkomponierte Songs, welche vor allem aus der Feder des Gitarristen Ruben Minuto stammen. Ruben ist Linkshänder und spielt dementsprechend die Gitarre «falsch» herum. Was aber besonders auffällt: die Saiten sind wie auf einer Gitarre für Rechtshänder aufgezogen. Er greift die Akkorde seitenverkehrt! Wie er sagte, findet er das praktisch, weil er – falls ihm eine Saite reissen sollte – einfach die nächste Gitarre nehmen und weiterspielen kann. Matteo Ringressi spielte seine Mandoline im Stile von Buzz Busby und liess sein Können auf diesem Instrument aufblitzen. Germano Ciavone am Banjo, Denny Rocchio an der Dobro-Gitarre und am Bass Roberto Marmieri, er ist für Emanuele Valente eingesprungen, zeigten sich ebenfalls als hervorragende Musiker. Der Charme, die Show und der Humor dieser Italiener faszinierte das begeisterte Publikum. Ihre rasanten Bluegrassstücke und die fein vorgetragenen Balladen waren ein richtiger Ohrenschmaus. Als Überraschungsgast präsentierte die Band für einige Tunes den bekannten aus Nashville stammenden Aaron Till an der Fiddle. Nach verschiedenen Zugaben nach ihrer eineinhalb stündigen Show versammelten sich dann nochmals alle Musiker des Abends zur traditionellen Jamsession. Der American Folk Club Rocking Chair organisierte einmal mehr einen tollen Abend.
Text: Arthur Fleischmann